v.l.n.r. Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle, MdL, und Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung, Markus Ferber, MdEP
Eine enge Kooperation zur Förderung jüdischen Lebens in Bayern und im Kampf gegen Antisemitismus haben der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle, und der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Markus Ferber, MdEP, unterzeichnet. Mit der Kooperation wollen die Partner ihre gemeinsamen Zielsetzungen effektiver verfolgen und ihre Anliegen und Angebote besser bekannt machen. Die Stiftung und der Antisemitismusbeauftragte wollen gemeinsam wissenschaftliche Veranstaltungen durchführen, regionale Veranstaltungen in ganz Bayern, schwerpunktmäßig zu Antisemitismus, jüdischem Leben und Israel abhalten sowie Projekte insbesondere mit dem Büro der HSS in Jerusalem mit internationalem Bezug gestalten. Geplant ist bereits eine internationale Antisemitismus-Tagung im HSS-Bildungszentrum Kloster Banz unter Beteiligung des Bayerischen Antisemitismusbeauftragten und ein gemeinsamer Workshop „Antisemitismusprävention an Schulen“ im Herbst.
„Ich bin für die neue Kooperation zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der Hanns-Seidel-Stiftung in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus sehr dankbar“, erklärt Dr. Ludwig Spaenle. „Einen erfolgreichen Kampf gegen den wachsenden Judenhass und Antisemitismus können die Bayerische Staatsregierung und die Gesellschaft im Freistaat nur führen, wenn staatliche und gesellschaftliche Kräfte und Einrichtungen eng zusammenarbeiten. Und zwar auf drei Handlungsfeldern, in der Solidarität mit Jüdinnen und Juden, bei der Bildung und Prävention gegen Judenhass und in der Repression gegen Personen, die antisemitische Straftaten begehen. Als Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe setze ich einen Schwerpunkt auf die „Bildung gegen Judenhass“ und ich konnte ein Konzept entwickeln, das schulische, außerschulische und akademische Bildung neugestaltet und miteinander vernetzt.“
Eine wichtige Rolle spielt bei der Kooperation das Kompetenzzentrum „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Interkultureller Dialog“, in dem die Hanns-Seidel-Stiftung nämlich ihre Aktivitäten zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts konzentriert. Mit diesem will die Politische Stiftung den aktuellen Herausforderungen Rechnung: Nämlich einer zunehmenden Spaltung unserer Gesellschaft durch Feinde der Demokratie und wachsender Heterogenität unserer Gesellschaft im sozialen, kulturellen oder politischen Bereich entgegenzuwirken. „Eine zusehends zerfasernde Öffentlichkeit und ein rapider Rückgang des gesellschaftlichen Zusammenhalts hat uns veranlasst, unser Aktivitäten, die dem entgegenwirken sollen, zu bündeln“, sagt der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung Markus Ferber. „Die Bestände dessen, was in unserer Gesellschaft als bekannt und konsensual vorausgesetzt werden kann, scheinen immer kleiner zu werden. Das gilt für unsere europäischen Gesellschaften insgesamt. Das gilt zweifellos für Deutschland. Das gilt selbst für den Freistaat Bayern. Als Reaktion darauf erleben wir vielerorts gesellschaftszersetzende Populismen und Radikalisierungen in unterschiedlicher Form, angefangen von Links- und Rechtsextremismus über Islamismus bis hin zu Antisemitismus“. Der Europaabgeordnete weiter: „Daneben beobachte ich die Schwächung unserer sozialen Netzwerke, die wegbrechenden Brücken zwischen gesellschaftlichen Gruppen oder die zunehmende Individualisierung. Dagegen wollen wir aktiv arbeiten, als Stiftung und insbesondere mit dem neuen Kompetenzzentrum.“
Das neu gegründete „Kompetenzzentrum Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Interkultureller Dialog“ wird die vielfältigen Ansätze nun bündeln und strategisch neu ordnen, um diese künftig noch wirkungsorientierter auszurichten. Über die Durchführung eigener Forschungsprojekte hinaus will das Kompetenzzentrum zudem eine interdisziplinäre Plattform für externen Sachverstand bieten, bestehende Netzwerke weiter ausbauen und neue knüpfen.