„Karikatur ist danebengegangen“
MÜNCHEN. Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle, übt Kritik an der Karikatur des Präsidenten der Ukraine Wolodymir Selenskij in der Feiertagsausgabe der Süddeutschen Zeitung. „Karikaturen sind eine besondere Form der Meinungsäußerungen und von künstlerischer Kreativität und hier muss es auch große Freiheit geben. Diese Karikatur allerdings werte ich als üble Verzeichnung des Präsidenten der Ukraine und das ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel.“ Die Darstellungsform lässt bei vielen Rezipienten weit weg von der Realität antisemitische Klischees wachwerden. „Das ist für mich deshalb auch persönlich verstörend, da ich die Süddeutsche Zeitung in der Berichterstattung über antisemitische Strömungen, Vorfälle und Straftaten sehr schätze. Sie macht nämlich deutlich, dass für Antisemitismus kein Platz in unserer Gesellschaft und Medienlandschaft sein darf. Schade, dieses Mal ging die Karikatur daneben.“