Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

eine der bedeutendsten Institutionen der Erinnerungskultur in Israel arbeitet eng mit der Stadt Landsberg/Lech zusammen. Darüber informiert das Pressegespräch in der Geschäftsstelle des Bayerischen Antisemitismusbeauftragten

am Dienstag, 23. Juli um 11.30 Uhr

in der Prinzregentenstraße 24, 80539 München

Es bietet sich dabei die Gelegenheit, Menschen aus Israel zu begegnen und sich ein Bild von der derzeitigen Situation vor Ort zu machen.

Gesprächspartner sind:

  • Bayerns Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle,
  • Landsbergs Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl,
  • Yigal Cohen, Direktor des Ghetto Fighters‘ House, und seine Delegation
  • sowie Karla Schönebeck, Vorsitzende des Fördervereins Liberation Concert e.V. Landsberg am Lech.

Einen Schwerpunkt des Pressegesprächs bildet die Kooperation des Ghetto Fighters‘ House mit der Stadt Landsberg. Die Grundlage für diese Partnerschaft liegt in dem ehemaligen Lager für jüdische „Displaced Persons“ in Landsberg am Lech, einem der größten DP-Lager in der amerikanischen Besatzungszone. In Landsberg bestand nach dem Zweiten Weltkrieg ein Kibbuz. Es nannte sich „Lohamei HaGeta`ot“ – „die Ghettokämpfer“ und erinnerte mit diesem Namen an den Aufstand im Warschauer Ghetto im April 1943.

In Landsberg wurden nach Ende des Zweiten Weltkriegs Weichen für die Gründung des Staats Israel gestellt: Der spätere israelische Ministerpräsident David Ben-Gurion warb für seine Idee eines israelischen Staats. Viele der Ghettokämpfer folgten seinem Ruf und beteiligten sich aktiv an der Verteidigung des neu gegründeten und von seinen arabischen Nachbarn angegriffenen Staates Israel.

Die Stadt Landsberg und der Verein Liberation Concert e.V. bemühen sich intensiv, die historische Sondersituation im dortigen DP-Camp zu vermitteln und in einem Erinnerungsort zu bündeln.

Dabei hilft die Partnerschaft zwischen der bayerischen Stadt und dem Ghetto Fighters‘ House. Die nördlich von Haifa gelegene Einrichtung wurde bereits 1949 gegründet, sammelt Objekte, aber auch Erinnerungsberichte, literarische und künstlerische Zeugnisse und hat unter anderem für den Eichmann-Prozess in Jerusalem 1961 maßgebliche Quellen bereitgestellt. Das Museum sucht bis heute innovative Wege für die Erinnerungsarbeit.

Auch die Auswirkungen des Terroranschlags der Hamas vom 7. Oktober, sowohl im Nahen Osten wie in Bayern und Deutschland, werden behandelt.

Ludwig Spaenle unterstützt Partnerschaften zwischen bayerischen und israelischen Gemeinden und Organisationen und tritt nachhaltig für solche Partnerschaften ein. Er begrüßt die Idee eines Erinnerungsortes in Landsberg am Lech.

Um Rückmeldung wird gebeten bis Montag, 22. Juli, 12 Uhr an:

ludwig.unger@stk.bayern.de oder elke.kapell@stk.bayern.de .

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Mit guten Wünschen

Ludwig Unger

(Dr. Ludwig Unger)

Pressesprecher des Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Tel. 01738632709